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Angela Moré, © ZVG
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Angela Moré

Traumata und Schuld in Familien

Grundmuster bei den Gefühlserbschaften von Eltern und Großeltern seit 1945


Nachkommen in deutschen Familien haben durch die Kriegs-, Vertreibungs- und Fluchterfahrungen ihrer Eltern und Großeltern Gefühlserbschaften übermittelt bekommen, mit welchen sie zu leben lernen mussten.

Dabei hatten und haben sowohl die Erfahrungen der in der NS- und Kriegszeit erwachsenen Vorfahren wie die der Kriegskinder Einfluss auf die Nachkommen. Trotz individueller Unterschiede lassen sich dabei bestimmte Grundmuster in den Erlebnissen, ihrer Weitergabe und bei den Folgen für die in der Nachkriegszeit Geborenen erkennen.

Der Umgang mit diesem ungewollten und nicht ausschlagbaren Erbe ist ebenfalls nicht einheitlich, sondern reicht von völliger Verleugnung dieser Einflüsse über die Distanzierung und kritische Auseinandersetzung bis hin zur Verharmlosung und romantisierenden Umdeutung.

Anhand von biografischem Fallmaterial wird die Referentin verschiedene Verläufe und Folgen des Umgangs mit traumatischen Gefühlserbschaften in Familien aufzeigen. Dabei wird auch der Einfluss gesellschaftlicher Erinnerungskultur auf die Formen der individuellen Verarbeitung berücksichtigt werden.

Zur Person

Angela Moré ist außerplanmäßige Professorin für Sozialpsychologie an der Leibniz Universität Hannover und Gruppenlehranalytikerin (D3G). Studium der Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpsychologie und Philosophie. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Ursachen und Folgen transgenerationaler Weitergabe von Traumata, Schuld und Scham.

SWR-Interview
Psychosozial-Verlag
Journal für Psychologie
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